BLOCK U
Das Coronavirus hat die deutsche Sportwelt und insbesondere den Fußball von der Bundesliga bis hin in die tiefsten Niederungen lahm gelegt. Doch während der Amateursport vernünftigerweise ruhen muss und hunderttausende Freizeitfußballer nicht ihrem liebsten Hobby nachgehen dürfen, diskutiert der Profifußball über eine schnellstmögliche Wiederaufnahme des Ligabetriebs.
In dieser Diskussion bezieht die große und vielschichtige Fanszene des 1. FC Magdeburg Stellung und spricht sich dafür aus, den Spielbetrieb im deutschen Profifußball bis auf Weiteres ruhen zu lassen. Mit diesem Statement wollen wir zudem den Verantwortlichen des 1. FC Magdeburg den Rücken stärken, sich weiterhin gegen eine zeitnahe Wiederaufnahme des Ligabetriebs auszusprechen.
In den folgenden Ausführungen legen wir unsere Beweggründe für diese Forderung dar.
[u]Gesundheitliche Risiken[/u]
Dass das Coronavirus auch vor dem deutschen Profifußball keinen Halt macht, haben die jüngsten Ergebnisse der ersten Testreihe in den beiden Bundesligen gezeigt. Wie unbesorgt zudem ein oder vielleicht auch mehrere Spieler mit dem Thema umgehen, hat Salomon Kalou von Hertha BSC auf erschütternde Art und Weise bewiesen. Die Wiederaufnahme des Spielbetriebs birgt trotz eines umfangreichen Hygienekonzeptes mindestens ein Restrisiko, wenn nicht sogar aufgrund menschlichen Versagens ein generelles Risiko, das Coronavirus weiter zu verbreiten. Dass offensichtlich auch die Verantwortlichen von DFB und DFL nicht vollständig von ihrem Hygienekonzept überzeugt sind wird spätestens darin deutlich, dass nach unseren Informationen die Spieler zusätzlich verpflichtet werden sollen einen Haftungsausschluss für den Fall zu unterschreiben, dass sie sich während einer Fußballpartie mit dem Coronavirus infizieren.
Neben dem Ansteckungsrisiko setzen sich die Spieler jedoch auch einem erhöhten Verletzungsrisiko aus. Bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist mit einem engmaschigen Spielrhythmus zu rechnen, welcher, auch bei einer Erhöhung der Wechselmöglichkeiten in einem Spiel, das Risiko für ernsthafte und möglicherweise auch langwierige Verletzungen voraussichtlich erhöht.
Die Gesundheit der Fußballspieler wird von allen Verantwortlichen, die sich für eine schnellstmögliche Wiederaufnahme des Ligabetriebs aussprechen, leichtfertig aufs Spiel gesetzt.
[u]Wirtschaftlicher Aspekt[/u]
Die wirtschaftlichen Folgen für den Fußball durch das Coronavirus sind derzeit noch nicht abschätzbar, da niemand wirklich weiß, wie sich die Situation in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln wird. Für den 1. FC Magdeburg wird sich der finanzielle Schaden bei einer Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der dritten Liga nach ersten Schätzungen auf mindestens 740.000€ belaufen. Viele Vereine in der dritten Liga sind von den verlässlichen Zuschauereinnahmen an den Heimspieltagen abhängig und können grundsätzlich nicht auf die überdimensionierten Fernsehgelder zurückgreifen, wie dies zum Teil in den beiden Bundesligen der Fall ist.
Überhaupt ist die Frage aufzuwerfen, wie es sein kann, dass zahlreiche Fußballclubs in den beiden Bundesligen auf eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs drängen, um dem finanziellen Kollaps zu entgehen. Offensichtlich ist das System Profifußball als Ganzes trotz voller Stadien und Abermillionen schwerer Fußballclubs kaum nachhaltig und höchst unsolidarisch.
Kurzum: der Profifußball ist schon lange schwer krank und er widert uns als Fußballfans an. Statt weiterhin die Augen vor horrenden Spielergehältern, astronomischen Ablösesummen und unsozialen Pay-TV-Verträgen zu verschließen, sollte der deutsche Fußball die Zeit des Stillstands nutzen und die Themen Nachhaltigkeit, Solidarität, Sozialität und freie Zugänglichkeit für jeden Fußballfan konzeptionell aufgreifen.
[u]Sportliche Situation[/u]
Bedingt durch die unterschiedlichen Voraussetzungen an den jeweiligen Standorten in der dritten Liga oder aufgrund von Sondergenehmigungen befinden sich zum Teil seit Wochen bereits mehrere Mannschaften wieder im (fast) regulären Trainingsbetrieb, während beispielsweise unser 1. FC Magdeburg aufgrund der in Sachsen-Anhalt geltenden Eindämmungsverordnung auch weiterhin den Trainingsbetrieb vernünftigerweise nicht aufnehmen kann. Denn was für den Amateurfußballer und Breitensportler gilt, hat unserer Ansicht nach auch für einen Drittligafußballer zu gelten. Das Infektionsrisiko ist schließlich das gleiche, unabhängig davon ob der Sport als Hobby oder Hauptberuf ausgeübt wird.
Eine schnellstmögliche Wiederaufnahme des Ligabetriebs in der dritten Liga sorgt aufgrund der ungleichen Ausgangsbedingungen für einen verzerrten Wettbewerb. Ein verzerrter Wettbewerb wiederum ist weder im Sinne der Fans, noch im Sinne des Sports.
Fußballclubs und Verbände sind gefragt, um eine solidarische und für alle Beteiligten annehmbare Lösung zu finden. Orientierung könnten die Modelle der Deutschen Handball Liga oder der Deutschen Eishockey Liga bieten, in welchen der Ligabetrieb bereits abgebrochen worden ist.
[u]Testressourcen[/u]
Während landauf landab Millionen von Arbeitnehmern, die den täglichen Kontakt zu Mitmenschen beispielsweise im Gesundheits- und Pflegesektor, aber auch in vielen anderen Bereichen, nicht vermeiden können auf die sowieso schon viel zu knappen Testressourcen angewiesen sind, kann eine kleine elitäre Gruppe im deutschen Profifußball fernab der gesellschaftlichen Realität mehrfach durchgetestet werden. Dabei ist es unerheblich, woher die Testkapazitäten kommen, wer sie bezahlt hat und ob sie in der Gesellschaft tatsächlich fehlen oder nicht. Die Botschaft, welche durch diese Vorgehensweise vermittelt wird, spricht ganz klar für sich.
Während DFB-Präsident Fritz Keller, welcher kein Stück besser als seine Vorgänger zu sein scheint, medienwirksam mitteilt, dass der Fußball keine Sonderrolle beansprucht, nimmt der Fußball im gleichen Atemzug ohne mit der Wimper zu zucken diese Sonderrolle wohlwissend ein.
[u]Moralische Bedenken[/u]
Wenn die Eindämmungsverordnungen etwas Gutes haben, dann dass sie für alle Menschen gleichermaßen gelten, unabhängig von Einkünften, sozialer Stellung oder anderer Kriterien. Dass sich der Fußball mit aller Macht eine Sonderrolle aneignen und über die bestehenden Beschränkungen hinwegsetzen will, ist moralisch nicht zu vertreten. Es demonstriert aber in eindrucksvoller Art und Weise, wie sehr sich der Profifußball bereits von der Basis des Sports und der Anhängerschaft, ja eigentlich von der gesamten Gesellschaft, entfernt hat.
Sobald jedoch die heilige Blase des Profifußballs angestochen wird, stellen sich hochrangige Verbands- und Vereinsfunktionäre höchstpersönlich als Moralapostel dar. Natürlich ist es leichter beim Stand von 0:6 einen Ball von A nach B zu schieben und dieses Schauspiel in den Medien als gesellschaftliche Verantwortung zu verkaufen, als nun, wo es wirklich mal hart auf hart kommt, tatsächlich seiner Verantwortung gerecht zu werden. Hier demaskiert sich das Fußball-Business.
Denn was häufig in den Diskussionen vergessen wird: Profifußball hat in unserer Gesellschaft auch eine Vorbildfunktion und diese wird, insbesondere gegenüber fußballbegeisterten Kindern, Hobbyfußballern und Breitensportlern, bei einer schnellstmöglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs in keiner Weise ausgeübt.
Moralisch bedenklich ist es außerdem in diesen Zeiten gesellschaftliche Veranstaltungen zu organisieren, die zwar im Stadion keine Zuschauerströme zulassen, aber aufgrund ihrer Strahlkraft das Potenzial haben (weitab) außerhalb der Fußballstadien für Zusammenkünfte von Menschen zu sorgen. Dabei teilen wir jedoch ausdrücklich nicht die Meinung der Gewerkschaft der Polizei, welche Massenaufläufe vor den Stadiontoren erwartet. Das können wir für den Standort Magdeburg unter den aktuellen Bedingungen zumindest in organisierter Form ausschließen und halten es auch in unorganisierter Form für unwahrscheinlich.
[u]Resümee[/u]
Der Profifußball, so weit entfernt von der Basis und der Anhängerschaft wie nie zuvor, zeigt in diesen Tagen sein wahres Gesicht. Die Gesundheit der Spieler, ein verzerrter Wettbewerb, das unnötige Ausreizen von knappen Testressourcen, die Vorbildfunktion – all diese Punkte sind nur Nebensache, wenn es in Wirklichkeit nicht um den Fußballsport geht, sondern ausschließlich um eine elitäre Sonderrolle und hunderte Millionen von Euro.
Sollte es tatsächlich, allen Argumenten zum Trotz, zeitnah zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs kommen, so darf sich der Profifußball nicht wundern, dass die sowieso schon ausgeprägten Entfremdungstendenzen zur Basis des Fußballsports und den Fanszenen weiter zunehmen werden. Ein Profifußball, der sich ausschließlich aus seinem Eigeninteresse heraus nicht an die Seite der Gesellschaft, sondern über sie stellt, wird nicht nur seiner sozialen Verantwortung nicht gerecht, sondern er produziert mehr denn je Fußballfans, die sich gegen diese widerlichen Auswüchse zur Wehr setzen werden.
Block U - 1. FC Magdeburg im Mai 2020
BLOCK U
Peter Taubenrock
Die Formulierung "Der Profifußball" müsste mehr durch "Funktionäre"(bestimmte Verantwortliche) direkt ersetzt werden.
Ganz bestimmte Menschen, Gruppen sind schuldig, nicht "der Profifußball". Diese personifizierte Formulierung überträgt die Schuldlast von Keller und Co. auf "den Profifußball".
Die "0:6"-Aussage habe ich nicht verstanden.
FCM-Fan.de
[quote="Peter Taubenrock"]Die "0:6"-Aussage habe ich nicht verstanden.[/quote]
Es geht um die vermeintlichen Beleidigungen gegen Dietmar H. beim Auswärtsspiel der Bayern in Hoffenheim. Die diversen Statements der Vereins- und DFB-/DFL-Vertreter, die sich als Retter der Gesellschaft aufspielten, darfst du dir selbst raussuchen.
Ansonsten bin ich froh über das klare Statement. Auch wenn es am Ende verpufft und der Club ab Ende Mai entgegen jedweden gesunden Menschenverstandes wieder spielen muss.
bluesky
Ich bekomme in meinem Umfeld mit, dass viele Fußballfans die Wiederaufnahme des Spielbetriebs mehr als kritisch sehen und diese moralischen Bedenken äußern, die auch im obigen Statement aufgeführt werden. Ich hoffe, dass dann auch alle sich entsprechend verhalten und schlichtweg Sky, DAZN, Sportschau und Co. komplett ignorieren, sollte der Zirkus tatsächlich diese Saison noch weiterlaufen. Vielleicht braucht der jetzige Profifußball endlich diesen massiven Imageschaden. Und wenn es ganz viele schaffen, kein Skyticket zu kaufen usw., kann man vielleicht etwas bewirken. Es muss denen weh tun, ganz einfach, und am meisten tut denen weh, wenn sie durch Geisterspiele mehr einbüßen als bei einem Saisonabbruch. Vielleicht eine Chance das ganze gerade. Obwohl ich als Liebhaber diese Sports emotional jeden verstehen kann, dem es schwerfällt, ein Spiel seines Lieblingsvereins nicht zu verfolgen. Aber wir wollen auch in 20 Jahren Fußball noch so genießen, wie wir es uns wünschen.
Schön, dass durch so ein Statement von BU dem Bild vom tumben, Bier saufenden, asozialen Fußballfan das vom durchaus weit über den Tellerrand hinausschauenden, verantwortungsbewussten Mitbürger entgegengesetzt werden kann. Meine Kleene geht seit heute wieder zur Schule. Nachdem, was sie mir über die dortigen "Schutzmaßnahmen", die ich teilweise für kinderfeindlich halte, erzählt hat, kotzt mich die Bundesliga gerade noch viel mehr an. Und eigentlich sollte man froh darüber sein, was der Depp von Hertha gemacht hat. Nichts anderes hätte das Funktionärs-Geschwafel einfacher entwaffnen können.
bananenflanke
Könnt kotzen, dass der Fußball ne Extrawurst gebraten bekommt. Geisterspiele sind ein Arschtritt an die Fans und eine Branche die Jahre lang Millionenumsätze gemacht überlebt nicht mal ein paar Wochen ohne Spielbetrieb. Der Teufel liegt im Detail, dieses System ist "Krank". Vielleicht sollte man sich mal ne Platte machen, ob es wirklich noch sinnvoll ist Spieler mit Millionenverträgen auszustatten und diesen Zirkus so aufzublasen, oder ob der Fußball, bzw. die Vereinsarbeit nicht wieder zu seinen Wurzeln zurückkehren sollte... nämlich der Gemeinnützigkeit und einem fairen Wettberwerb. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit.
rudi5
Das mit den fehlenden Zuschauern beim Spiel und den daraus entstehenden Verlust verstehe ich nicht. Magdeburg hat rund 11000 Dauerkarten verkauft, 16000 sind der Schnitt pro Spiel, hat man also nur 5000 Zuschauer Verlust. Dafür spart man aber an Security, Reinigung des Stadions usw.
Magdeburg56
[quote="rudi5"]Das mit den fehlenden Zuschauern beim Spiel und den daraus entstehenden Verlust verstehe ich nicht. Magdeburg hat rund 11000 Dauerkarten verkauft, 16000 sind der Schnitt pro Spiel, hat man also nur 5000 Zuschauer Verlust. [/quote]
und man könnte virtuelle Tickets verkaufen.
Ich bin für Geisterspiele um die Saison in welcher Liga auch immer zu Ende zu bringen um Auf und Absteiger zu ermitteln ( Meister)
Sollte es einen Abbruch geben sollte es auch keinen Auf und Absteiger in den jeweiligen Ligen geben!
Nový
Ich finds geil, dass die BuLi endlich weiter geht. 2 Monate ohne jeden Fußball sind doch ganz schön hart. Bedenken hin - Bedenken her. Ich freu mich.
Arpi
[quote="Magdeburg56"][quote="rudi5"]Das mit den fehlenden Zuschauern beim Spiel und den daraus entstehenden Verlust verstehe ich nicht. Magdeburg hat rund 11000 Dauerkarten verkauft, 16000 sind der Schnitt pro Spiel, hat man also nur 5000 Zuschauer Verlust. [/quote]
und man könnte virtuelle Tickets verkaufen.
Ich bin für Geisterspiele um die Saison in welcher Liga auch immer zu Ende zu bringen um Auf und Absteiger zu ermitteln ( Meister)
Sollte es einen Abbruch geben sollte es auch keinen Auf und Absteiger in den jeweiligen Ligen geben![/quote]
Schwarzweißdenken bringt einen in der Situation nicht weiter. Wie soll verfahren werden wenn der Profifußball die Ligen durchgespielt, aber der Rest (inklusive 3.Liga) aber abbricht ? Dann hast du am Saisonende in der 2. Liga zwei oder drei Mannschaften die absteigen müssten, aber wer steigt dafür auf ? Die 2.Liga auf 16 Mannschaften verkleinern und die 3. Liga dafür auf 22 Mannschaften erhöhen wäre dann die Konsequenz. Nur hat die Liga Verträge mit TV-Rechteinhabern und Sponsoren usw. und die wollen garantiert keine 8 statt 9 Spiele pro Spieltag und insgesamt über die Saison gesehen 66 Spiele weniger. Somit wird es keine Verkleinerung einer Profiliga geben und am Ende wird es dann aus einer Liga bei Abbruch eben trotzdem Aufsteiger geben müssen oder es bleiben Mannschaften in Liga 2 oder 3 die eigentlich sportlich abgestiegen sind.
Peter Taubenrock
Vielen Dank für die Aufklärung!
Gibt es europaweit noch ein Land, dass auf Teufel komm raus, verzeihen Sie mir diese Verknüpfung, die Fußballliga fortsetzen will?
Selbst das Mutterland des Fußballkommerzes stoppt doch oder?
Erhoffen sich DFL/DFB eine Monopolstellung bei den Spielübertragungen vor allem auf dem asiatischen Markt, wenn quasi kein Land Fußball spielt derzeit?
P.S. Ich finde es toll, dass Fanszene, würdig vertreten durch Block U und den Fanrat, und Verein bezüglich Corona öffentlich auf gleicher Wellenlänge bewegen.
BW-Zicke
[quote="Arpi"]
Schwarzweißdenken bringt einen in der Situation nicht weiter. Wie soll verfahren werden wenn der Profifußball die Ligen durchgespielt, aber der Rest (inklusive 3.Liga) aber abbricht ? [/quote]
Ich persönlich halte nichts von Geisterspielen. Und kann mich dem Statement nur anschließen. Einfach nur krank was mit dem Fußball passiert. Und das sehe nicht nur ich so :o
Und weil du fragst wegen den TV Rechten, einfach mal mehr für die 3. Liga locker machen, ach ne geht ja nicht: :? dann sollte man die Absteiger 2.BL gegen die, die oben stehen in der 3. Liga am grünen Tisch "ausspielen" und weil ja so einige voll auf Geisterspiele abfahren, könnte man auch durch Losverfahren einmal gegeneinander spielen lassen. Ort ist ja egal ….Guckt eh keiner live.
Der Rest der 3. Liga kann dann schonmal die neue Saison planen ;) ich finde leider den Smiley mit dem Popcorn nicht :mrgreen:
MD-Reiner
Auch wenn ich der Meinung bin, dass das Virus bei gesunden Sportlern nicht gefährlicher ist, wie andere Erkältungsviren, denke auch ich, es sollte für alle Menschen das selbe Rechte und die selben Gesetze gelten. Wir dürfen nur zu fünft zusammen stehen, dürfen uns mit nur 2 weiteren fremden Personen treffen und es gilt nach wie vor Abstand zu halten.
Warum aber wundert es mich nicht, dass es jetzt, wieder einmal, eine Menschengruppe gibt, die etwas "gleicher" ist? Na weil das schon immer so war.
Extrem ist natürlich die 3. Liga. Finanziell ein Ritt auf der Rasierklinge. Aber ich erwarte keine Solidarität unter den Vereinen, denn es geht nicht um Sport. Ich glaube nicht, dass ich in dieser Saison nochmals ein Fußballspiel sehen möchte. Ich erwische mich sogar schon bei dem Gedanken, dass es in der 4. Liga auch nicht so schlecht ist.
FCM-Fan.de
[quote="Peter Taubenrock"]Gibt es europaweit noch ein Land, dass auf Teufel komm raus, verzeihen Sie mir diese Verknüpfung, die Fußballliga fortsetzen will?
Selbst das Mutterland des Fußballkommerzes stoppt doch oder?[/quote]
Weißrussland spielt durchgängig. Aber das könnte daran liegen, dass der Führer dort auch einer der Leugner ist. Und auf den Färöer-Inseln wird am Wochenende, glaube ich, die Saison gestartet. :mrgreen:
blauweißesblut
Ich kann den Forderungen von Block U dem Profifußball keine Sonderrolle zukommen zu lassen nur zustimmen. Ich glaube jedoch nicht, dass die Masse der normalen Fans da mitziehen, wie man ja auch hier schon lesen konnte. Viele werden leider doch sich ein Abo kaufen und dem Kommerz und damit der Menschenverachtung unterstützen.
Allein die Frage, was das mit den Karten, Dauerkarten und Tageskarten, zu tun hat beweist, dass diejenigen nichts begriffen haben. Ich werden als Fan nicht das Geld für meine Karte zurückverlangen, und ganz sicher werden das viele Fans nicht tun. Wenn ich jedoch ein Loge oder VIP-Karte hätte, und es meiner Firma nicht so toll geht, dann sehe das schon anders aus. Und für all diejenigen für die Fußball mehr Unterhaltung ist ist sowieso. Und was passiert in der nächsten Saison? Werden dann wieder gleich viel DK verkauft? Das darf man ruhig mal in Frage stellen.
Nun gut, dass muss jeder letztendlich für sich entscheiden.
MD-Reiner
[quote="FCM-Fan.de"][quote="Peter Taubenrock"]Gibt es europaweit noch ein Land, dass auf Teufel komm raus, verzeihen Sie mir diese Verknüpfung, die Fußballliga fortsetzen will?
Selbst das Mutterland des Fußballkommerzes stoppt doch oder?[/quote]
Weißrussland spielt durchgängig. Aber das könnte daran liegen, dass der Führer dort auch einer der Leugner ist. Und auf den Färöer-Inseln wird am Wochenende, glaube ich, die Saison gestartet. :mrgreen:[/quote]
In Schweden wird die Saison auch nicht abgebrochen und bald wieder gespielt.
Jörn
Naja. Die haben ja auch ne saison die im märz startet und im oktober endet. Und selbst die haben schon Anfang märz (als bei uns noch Fußball stattfand) als erste den saisonstart direkt um 4 monate in den juli gelegt.
Heißt auch sie können gar keine saison abbrechen, da noch gar keine saison begonnen wurde
Klehmchen
[quote="Magdeburg56"][quote="rudi5"]Das mit den fehlenden Zuschauern beim Spiel und den daraus entstehenden Verlust verstehe ich nicht. Magdeburg hat rund 11000 Dauerkarten verkauft, 16000 sind der Schnitt pro Spiel, hat man also nur 5000 Zuschauer Verlust. [/quote]
und man könnte virtuelle Tickets verkaufen.
Ich bin für Geisterspiele um die Saison in welcher Liga auch immer zu Ende zu bringen um Auf und Absteiger zu ermitteln ( Meister)
Sollte es einen Abbruch geben sollte es auch keinen Auf und Absteiger in den jeweiligen Ligen geben![/quote]
Du brauchst aber auch eine rechtliche Sicherheit. Bis jetzt können die Vereine ja immer noch argumentieren, dass die Spiele nur verlegt sind und es noch die theoretische Möglichkeit gibt, dass die Dauerkarteninhaber ihre Karten abgucken können. Sobald aber diese theoretische Möglichkeit durch Abbruch oder auch Geisterspiele für den Rest der Saison nicht mehr da ist, wird es mit Sicherheit Klagen geben, dass Leute ihr Geld wieder haben wollen. Und keiner weiß jetzt ob da wirklich alle knapp 11.000 Dauerkartenbesitzer darauf verzichten werden sich ein paar Mark zurückzuholen, wenn es ihnen selber vielleicht nicht so gut geht. Von den Logenbesitzern ganz zu schweigen, wo es um ein paar Mark mehr geht und wo Sponsoren vielleicht noch dringender darauf angewiesen sind, entweder ihre Geld wieder zu kriegen oder zumindest eine ordentliche Gegenleistung zu erhalten.
Auch die virtuellen Tickets sind doch keine Lösung auf Dauer. Solche Aktionen kannst du einmal bringen und dann erledigt sich das zügig. Es glaubt doch hier keiner ernsthaft, dass wir für jedes restliche Heimspiel immer 5.000 virtuelle Tickets absetzen, wo doch 11.000 Menschen eh schon bezahlt haben und viele noch ihren Beitrag mit den Rotterdamtickets geleistet haben. Irgendwann will der gemeine Fan (nicht der Hardcore Fan) auch mal wieder eine Gegenleistung für sein Geld haben.
Von daher halte ich das schon im DFL-Bereich für schwachsinnig solche Geisterspiele auszutragen, aber ab dem DFB-Bereich erst Recht, weil hier eben für fehlende Ticketeinnahmen kaum noch Kompensationsmöglichkeiten da sind. Und nur weil kein Zuschauer in unser Stadion geht wird der Betrieb des Stadions ja auch nicht so viel billiger.
Und noch einmal finde ich Geisterspiele auch in Anbetracht der gesamtgesellschaftlichen Vorgaben so etwas von schwachsinnig. Quarantäne vor Spielen hin oder her, kein Spieler wird die nächsten 2 Monate nur noch in seinem Verein verbringen, sondern auch bei seiner Familie sein, einkaufen gehen oder Familienmitglieder zum Einkaufen schicken und ähnliches. Das da also 22 Leute auf dem Platz stehen, die keinerlei soziale Kontakte haben und somit kein Virus verbreiten können ist ein Ammenmärchen. Das das natürlich auch in vielen anderen Berufen ähnlich ist verstehe ich sehr wohl und mit Sicherheit haben auch Politiker Recht, die jetzt sagen, es gibt auch das Recht seinen Beruf auszuüben. Ja klar können sie ja machen, dann aber unter den gleichen Bedingungen wie alle anderen auch. Und das heißt nun einmal wo immer es geht Abstände einhalten und wo man die Abstände nicht einhalten kann Masken aufsetzen.
Man mag diese Maßnahmen gut oder schlecht finden, sie mögen helfen oder auch nicht. Aber sie gelten für alle und dann kann sich kein Scheiss Fussballfunktionär davon ausnehmen und seine Spieler über 90 Minuten in Zweikämpfe schicken wo sie sich gegenseitig vollschwitzen, vollpöbeln und am besten noch zwischendrin mal anrotzen. Man lässt die Bundesliga unter Bedingungen ihren Spielbetrieb wieder aufnehmen, die man keinem anderen Unternehmen in Deutschland zu gesteht. Und dann wundern die sich, warum sich viele Menschen aufregen, dass der Fussball eine Extrawurst bekommt?
Ich darf demnächst vielleicht wieder ins Fitnessstudio, wo ich dann 2 Meter Abstand zu jedem Nebenmann habe, jedes Gerät desinfiziert wird und ich muss dann eine Maske tragen und die Millionäre, die sich aufregen, dass ihnen auf ihrer Monatsabrechnung jetzt statt 10.000 Euro 15.000 Euro abgezogen wurden und nur noch 100.000 Euro im Monat fließen (Zahlen aus der Luft gegriffen), dürfen wieder machen was sie wollen, weil sonst die Vereine Pleite gehen? Ja dann ist das eben so. Dann gehen eben 30 Vereine Pleite und die Spieler können sich dann eben bei den Dummbatzen unter ihnen bedanken, dass es kaum noch einen Verein gibt, der sie anstellen will.
Magdeburg56
[quote="MD-Reiner"] Ich erwische mich sogar schon bei dem Gedanken, dass es in der 4. Liga auch nicht so schlecht ist.[/quote]
Stimmt Reiner, am besten noch in Schweden :mrgreen:
PanikPanther
Ich stehe voll und ganz hinter den Ausführungen von Block U !!
Trotzdem denke ich das die Liga auf Biegen und Brechen fortgesetzt wird, der DFB hat viel mehr Angst vor einer Klageflut als vor Corona.
Zudem sind die sieben Vereine die für einen Abbruch sind zu wenig und leider würden auch alle davon profitieren wenn es keine Absteiger gäbe, Waldhof spekuliert ja für diesen Fall auf Einfrierung der Tabelle und somit Aufstieg.
Wenn es nur einen von den Plätzen 4 bis 10 gäbe der auch dagegen wäre würde das ganze viel mehr Gewicht haben aber so befürchte ich das es ab Ende Mai weitergeht.
Falls das der Fall sein sollte, würde mich nichts mehr freuen wenn 1860 und Rostock noch komplett durchgereicht werden, der Gorenzel ist doch geistig nicht mehr auf dieser Welt und was der Marin losgelassen hat zuletzt wiegt auch ein Jens Härtel symphatiemässig nicht auf.